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Feb 062023

Isst du schon Tofu?

Isst du schon Tofu?

Es war Ende der 80er-Jahre, als ich zum allerersten Mal von Tofu gehört habe. Ich war etwa 20 Jahre alt und es gab Tofu in der Kantine. Mir wurde dann berichtet, dass das nichts Besonderes sei.

In den 80er- und 90er-Jahren war das Image derer, die Tofu verzehren, ein recht alternatives und sie waren schon dem einen oder anderen schrägen Blick ausgesetzt. Dazu gehörte dann auch bald ich. Diese „Substanz“ war im besten Fall die Beilage zum Vogelfutter und den Salatblättern.

Gut dreißig Jahre später kann ich nur sagen, dass der Tofu nichts dafür kann, wenn er nicht richtig zubereitet wird. Mittlerweile bin ich zum absoluten Fan mutiert. Ich muss gestehen: Fast kein Tag ohne Tofu bei mir.

Dennoch gibt es in meinem Umfeld immer noch zu viele Menschen, die damit einfach gar nichts anzufangen wissen.

Ich habe schon viel Quatsch über den Geschmack von Tofu gehört: Er würde wie Fensterkitt, nach Pappe, im besten Fall nur fad schmecken. Aber sorry, du kaufst dir doch auch kein Fleisch beim Metzger, beißt rein und beurteilst den Geschmack in diesem Zustand? Du musst es zubereiten und würzen. Warum also nicht den Tofu auch zubereiten und würzen?

Richtig ist, dass Naturtofu neutral schmeckt. Doch genau da liegt auch seine Vielseitigkeit. Tofu lässt alles mit sich machen – herzhaft oder süß.

Aber da wir in unseren Gefilden traditionell nicht mit Tofu aufwachsen, können manche nicht viel damit anfangen. Daher habe ich auch Verständnis und verrate euch, worauf es ankommt:

Auswahl des Tofus

Damit beginnt es. Es gibt ganz grob unterteilt drei Sorten Tofu: Naturtofu, Räuchertofu und Seidentofu.

Naturtofu gibt es in unterschiedlichen Konsistenzen – von weich über krümelig bis fest. Dieser Tofu eignet sich hervorragend für jede Menge von Rezepten, da er sich perfekt anbraten, marinieren, panieren oder auch frittieren lässt. Zerkrümelter Tofu lässt sich auch wie Hackfleisch weiterverarbeiten, zum Beispiel mache ich gerne Bolognese aus ihm. Eine weitere Köstlichkeit ist Rührtofu – in Anlehnung an Rührei.

Räuchertofu ist würzig und fest. In dünne Scheiben geschnitten gibt er einen schnellen Brotbelag. Noch ein saures Gürkchen in Scheiben darauf – einfach und gut! Auch dieser Tofu lässt sich gut anbraten. Brät man ihn in kleinen Würfelchen scharf an, schmeckt er fast wie Speck durch seine rauchige Note. Das gibt Eintöpfen oder Gemüsepfannen das gewisse Etwas.

Seidentofu ist sehr weich in der Konsistenz. Daher nimmt man ihn gerne für Saucen und Dips. Oder auch als Füllung für Quiches oder leckeren Käsekuchen. Mein Lieblingsrezept mit Seidentofu ist Mousse au Chocolat. Das Rezept hierfür ist wirklich ganz einfach und es schmeckt mit Sicherheit so lecker wie das Original mit Eiern und Sahne. Nur dass wir uns hier die tierischen Säuren und Einiges an Kalorien sparen.

Es gibt auch schon gewürzte Tofusorten, z. B. mit Mandel und Sesam, Basilikum oder mediterran. Diese sind auch für die kalte Küche geeignet, denn sie müssen nicht unbedingt weiter verarbeitet werden. Doch man kann sie ebenfalls anbraten – in Scheiben oder in Würfeln.

Die Zubereitung des Tofus

Anbraten

Naturtofu sollte man vor dem Marinieren und Anbraten auspressen! Denn so kann er die Marinade am besten aufnehmen. Das kann man machen, indem man den Tofublock zwischen zwei Teller legt und das Ganze mit einem schweren Gegenstand beschwert. 15 bis 20 Minuten reichen aus.

Man muss den Tofu nicht unbedingt marinieren. Ich gebe manchmal auch einfach beim Anbraten Salz oder Sojasauce dazu.

Oder eine Marinade während des Anbratens darüber geben, etwa aus Sojasauce, etwas Brühe, etwas Balsamico Bianco, Salz, Tomatenmark, getrockneten Kräutern, Knoblauch und einem Schuss Agavendicksaft.

Der Tofu kann zuvor in diese Marinade auch eingelegt werden. Minimum 15 Minuten, gerne über Nacht.

Wichtig sind kräftige Gewürze, z. B. Knoblauch, Curry, Chili, Paprika.

Die Würfel oder Scheiben können auch zuvor in etwas Stärke gewälzt werden. Das macht den Tofu beim Anbraten knuspriger.

Panieren und Frittieren

Möchte man den Tofu panieren, mischt man Mehl mit Wasser oder einem nicht gesüßten Pflanzendrink zu einem dickflüssigen Teig, wendet den (ausgepressten) Tofu erst darin und anschließend in Semmelbröseln.

Zum Frittieren wendet man den (ausgepressten) Tofu in etwas Stärke und frittiert ihn portionsweise, dazu eignet sich zum Beispiel Erdnussöl sehr gut.

Pürieren und Mixen

Weicher Naturtofu und Seidentofu sind hierfür die richtigen Sorten. Den Tofu pürieren, würzen, frische Kräuter dazu und schon hat man einen Kräuterquark. Pürierter Tofu ist auch die Basis für Brotaufstriche – herzhaft oder süß. Auch süße Cremes lassen sich daraus herstellen, zum Beispiel Zitronencreme. Einfach ausprobieren, eventuell auch Natur- und Seidentofu mischen.

Backen oder Grillen

Hat man Tofu mariniert, wie oben beschrieben, kann man ihn alternativ auch im Backofen bei großer Hitze bräunen und danach etwas trocknen lassen. Schmeckt prima zu Gemüse und Soße.

Backen

Mit weichem Tofu und Seidentofu lassen sich auch Füllungen für Quiches und Kuchen zubereiten. Einfach mit Pflanzendrink vermixen, würzen und Kräuter dazugeben. Oder mit Zitronensaft, Zucker, Margarine und Stärke sowie Vanillezucker vermischen.

By the way: Tofu schmeckt nicht nur superlecker. Nein, er ist auch richtig gesund. Neben seinem hohen Proteingehalt enthält er reichlich Kalium, Magnesium, Calcium sowie B-Vitamine. Er ist kalorienarm und enthält wertvolle ungesättigte Fettsäuren, welche für den Körper besonders gesund sind.  Es ist eigentlich völlig egal, wie sich jemand ernährt, vegan, vegetarisch oder mischköstlich – Tofu sollte viel öfters auf den Teller kommen. 

Mein Fazit ist, dass Tofu alles andere als fad ist – er lässt sich so vielfältig und lecker zubereiten, wie kaum ein anderes Lebensmittel und hat schon manchen meiner Gäste äußerst positiv überrascht.

Hier einige meiner Lieblingsrezepte mit Tofu (noch mehr Rezepte gibt es, wenn du im Blog einfach „Tofu“ in die Suchzeile eingibst):